Riesenzellenarteriitis (Arteriitis temporalis)

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Was ist Riesenzellenarteriitis?

Die Riesenzellenarteriitis, auch als Arteriitis temporalis oder Morbus Horton bekannt, ist eine entzündliche Erkrankung der Blutgefässe, die vor allem die grossen und mittleren Arterien betrifft. Besonders häufig sind die Schläfenarterien (Arteria temporalis) betroffen. Die Erkrankung tritt meist bei älteren Menschen auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die genaue Ursache der Riesenzellenarteriitis ist bislang unbekannt, jedoch wird angenommen, dass eine Fehlfunktion des Immunsystems eine Rolle spielt.

Was sind Symptome einer Arteriitis temporalis?

Die Symptome einer Arteriitis temporalis können variieren, doch typische Anzeichen sind:

  • Starke Kopfschmerzen:

    Oft lokalisiert in den Schläfenbereichen.

  • Empfindlichkeit der Kopfhaut:

    Besonders beim Kämmen der Haare.

  • Sehstörungen:

    Doppelsehen oder plötzlicher Sehverlust.

  • Kauschmerzen:

    Schmerzen in den Kiefermuskeln beim Kauen.

  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl:

    Häufig begleitet von Gewichtsverlust und Nachtschweiss.

  • Müdigkeit:

    Eine allgemeine Erschöpfung und Schwäche.

Wie wird eine Riesenzellenarteriitis diagnostiziert?

Die Diagnose der Riesenzellenarteriitis erfolgt durch eine Kombination von klinischen Untersuchungen und speziellen Tests:

  • Klinische Untersuchung:

    Die Ärztin oder der Arzt wird nach den typischen Symptomen fragen und den Kopf, insbesondere die Schläfenarterien, abtasten.

  • Bluttest:

    Ein erhöhter Wert der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und des C-reaktiven Proteins (CRP) weisen auf eine Entzündung hin.

  • Bildgebende Verfahren:

    Ultraschall oder MRT können entzündete Blutgefässe sichtbar machen.

  • Biopsie der Schläfenarterie:

    Ein kleines Stück der Arterie wird entnommen und mikroskopisch untersucht. Das Vorhandensein von Riesenzellen bestätigt die Diagnose.

Wie kann eine Arteriitis temporalis behandelt werden?

Die Behandlung der Arteriitis temporalis zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren und Komplikationen, wie den Verlust des Sehvermögens, zu verhindern:

  • Kortikosteroide:

    Diese entzündungshemmenden Medikamente sind die Hauptstütze der Therapie. Prednison wird oft in hohen Dosen verabreicht und später schrittweise reduziert.

  • Immunsuppressiva:

    Bei einigen Patientinnen und Patienten kann die Hinzunahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, notwendig sein, besonders wenn die Langzeittherapie mit Kortikosteroiden nicht ausreicht oder Nebenwirkungen verursacht.

  • Regelmässige Überwachung:

    Regelmässige Kontrollen bei der Ärztin oder beim Arzt sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung und die Wirkung der Behandlung zu überwachen.

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung der Riesenzellenarteriitis sind entscheidend, um schwere Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.