Kataraktoperation

Wie wird eine Katarakt behandelt?
Es gibt weder eine medikamentöse Therapie, welche eine Erkrankung aufhält oder lindert, noch kann sich eine Katarakt von selber wieder zurückbilden. Die einzige effiziente Therapie besteht in der Kataraktoperation. Dies ist ein Routineeingriff, bei dem die eingetrübte Linse durch eine Implantatlinse ersetzt wird. Unsere Spezialist:innen führen diese Operation mehrmals pro Woche an den verschiedenen Standorten durch.
Vorbereitung für die Kataraktoperation
Nach der Diagnose einer Katarakt wird in einem zweiten Termin das Auge während des Biometrietermines genaustens vermessen. Bei der Biometrie wird die optimale Brechkraft des Linsenimplantats berechnet und anschliessend aus verschiedenen Arten von Linsentypen die optimale Kunstlinse ausgewählt. Die eigentliche Operation erfolgt dann meist nur wenige Wochen nach dem Biometrie-Termin.
Die Operation
Damit der Eingriff, der lediglich rund 10 bis 15 Minuten dauert, möglichst angenehm verläuft, darf 6 Stunden vor der Operation nichts gegessen und 2 Stunden vor der Operation nichts mehr getrunken werden.
Nach der Ankunft in der Praxis werden die ersten Augentropfen und zusätzlich ein Augenpräparat, welches für eine Erweiterung der Pupille sorgt, appliziert. Danach werden Augentropfen mit einer betäubenden Wirkung verabreicht. Diese Augentropfen verhindern auch den Reflex zu blinzeln, deshalb ist es wichtig, die Augen während der Operationsvorbereitung geschlossen zu halten. Die Operation wird bei Bewusstsein durchgeführt. Über einen Zugang kann das Narkoseteam den Patient:innen während des Eingriffs leicht beruhigende und entspannende Medikamente zuführen. Während der Operation können verschiedene Farben, Lichter und Geräusche wahrgenommen werden.
Vor der Operation werden das Auge und der Bereich rund um das Auge gründlich desinfiziert und mit einem sterilen Tuch zugedeckt. Zudem verhindert eine Lidsperre, die weder schmerzhaft noch spürbar ist, dass die Patient:innen während des Eingriffs versehentlich blinzeln.
Über drei kleine und präzise Schnitte in die Hornhaut des Auges wird nun die Linsenkapsel geöffnet, die trübe Augenlinse mittels Ultraschall oder Nanolaser zerkleinert und die Überreste mit einem Sauger entfernt. Anschliessend wird alles gründlich ausgespült und die Kunstlinse kann in den Kapselsack eingesetzt werden. Sobald die künstliche Linse am richtigen Ort sitzt, werden die Öffnungen in der Hornhaut wieder sauber verschlossen und das Auge mit einer Schicht Augensalbe und einem Körbchen vor äusseren Einflüssen geschützt.
Auswahl der richtigen Linse
Es gibt eine grosse Auswahl an künstlichen Augenlinsen aus medizinisch geprüftem Kunststoff mit verschiedenen Eigenschaften. Alle ahmen die Brechungseigenschaften der natürlichen Augenlinse nach. Was Sie mit den verschiedenen Linsentypen im Vergleich erreichen können, ohne zusätzlich eine Brille zu tragen:

Monofokallinsen – Ihre Basisoption
Monofokallinsen bieten scharfe Sicht ohne Brille – in eine Distanz.
Sie dürfen entscheiden:
Möchten Sie ohne Brille in die Ferne scharf sehen? Dann brauchen Sie zum Lesen eine Brille.
Möchten Sie ohne Brille lesen? Dann brauchen Sie in die Ferne eine Brille.
Monofokal-Plus-Linsen – Ihre Komfortoption
Die neuen Monofokal-Plus-Linsen erweitern Ihren Sehbereich zusätzlich zu Ferne oder Nähe auf die mittlere Distanz. Perfekt, wenn Sie sich mehr Flexibilität im Alltag wünschen. Diese Linsen bieten einen weichen Übergang zwischen scharfem und unscharfem Sehbereich und zeichnen sich durch geringe Begleiterscheinungen aus. Insgesamt ermöglichen sie ein natürliches Seherlebnis.
Rechts: Scharfe Nahsicht und gutes Sehen auf mittlere Distanz mit Monofokal-Plus-Linsen für die Nähe
EDOF-Linsen und Multifokallinsen – Ihre Premiumoption
EDOF-Linsen optimieren das Sehen in die ferne und mittlere bis nahe Distanz. Im Vergleich zu Multifokallinsen gibt es weniger unterwünschte Begleiterscheinungen. Dafür wird für die Nähe eher eine Brille gebraucht, da die Nähe schwächer korrigiert wird.
Multifokallinsen sind ein Kompromiss: Sie ermöglichen scharfes Sehen ohne Brille in die Ferne, mittlere Distanz und in die Nähe. Allerdings können unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten, etwa reduzierte Kontraste oder blendende Lichthöfe um eine Lichtquelle herum.
Heilung und endgültige Sehschärfe
Nach dem Eingriff ist die Sicht meistens noch ein wenig verschwommen. Im Verlauf der nächsten Tage normalisiert sich dieser Zustand und die Sicht wird nach und nach wieder klarer. Je nach dem, wie stark ausgeprägt der graue Star war, dauert die Heilungsphase in der Regel etwa 4-6 Wochen, kann aber auch etwas länger dauern. Nach vollständiger Genesung ist die endgültige Sehschärfe wieder erreicht. Daher sollte mit dem Kauf einer neuen Brille auch bis zum Ende der Heilungsphase abgewartet werden.
Schonung nach der Operation
Das operierte Auge sollte nach dem Eingriff geschont werden. Um das Auge vor UV-Strahlung und äusseren Einflüssen wie Staub, Wind und Schmutz zu schützen, wird das Tragen einer Sonnenbrille empfohlen. In der ersten Woche nach der Operation darf zudem kein Wasser ins Auge gelangen. Auf schweisstreibende (sportliche) Tätigkeiten sollte daher verzichtet werden. Bei handwerkliche Tätigkeiten, bei denen Partikel ins Auge gelangen könnten, ist Vorsicht geboten und auf das Baden im Schwimmbad oder in Gewässern muss wegen des erhöhten Infektionsrisikos in den ersten Wochen nach dem Eingriff verzichtet werden.
Wann Patient:innen nach der Operation wieder Auto fahren können, ist indivuell verschieden und hängt von diversen Faktoren ab. Bei bereits vorliegenden Gesichtsfeldeinschränkungen müssen genaue Messungen und Abklärungen durchgeführt werden. Gerne werden Sie von unseren Augenärzt:innen persönlich beraten.
Therapie und Kontrollen nach dem Eingriff
Nach dem Eingriff sind die Augen meist etwas trocken und gestresst, weshalb gerötete, tränende, brennende oder beissende Augen keine Seltenheit sind. In der Heilungsphase nehmen diese Symptome weitestgehend von selbst wieder ab. Zur Therapie werden dafür in den ersten drei Wochen antibiotische und entzündungshemmende Augentropfen eingesetzt. Im Anschluss werden die Augen weiter mit befeuchtenden Augentropfen gepflegt.
Am Tag nach der Operation, eine Woche und anderthalb Monate nach der Operation werden Kontrolltermine durchgeführt, um eine optimale Heilung sicherzustellen.
Bemerken Sie Anzeichen
für einen grauen Star?
Haben Sie noch offene Fragen?
Zur Kataraktoperation
6 Stunden vor der Operation darf nichts mehr gegessen werden. 2 Stunden vor der Operation dürfen Sie nichts mehr trinken. Bis 2 Stunden vor der Operation dürfen Sie noch klare Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Kaffee trinken. Wichtig ist jedoch, dass Sie weder Zucker, Milch oder Rahm dem Getränk zufügen. Benötigen Sie Milch oder Rahm zum Kaffee, muss der letzte Kaffee ebenfalls mindestens 6 Stunden vor dem Eingriff eingenommen werden. Bitte legen Sie sämtlichen Schmuck vor der Operation ab und schminken Sie sich nicht. Ebenfalls sollte kein Parfüm aufgetragen werden. Zur Operation tragen Sie ein bequemes Oberteil ohne Kragen.
Ja, grundsätzlich dürfen am Morgen der Operation alle Medikamente normal eingenommen werden. Ausnahmen bilden nur Antidiabetika. Diabetes-Medikamente dürfen am Morgen vor dem Eingriff nicht eingenommen werden. Dasselbe gilt für Injektionen von Insulin. Insulin darf erst nach dem Eingriff wieder gespritzt werden.
Bitte verzichten Sie auf Make-up, Cremes und Parfüm. Bis zu sechs Stunden vor dem geplanten Operationstermin dürfen Sie noch etwas essen. Bis zu zwei Stunden vor der Behandlung können Sie klare Flüssigkeit (Tee, Wasser oder Kaffee schwarz ohne Zucker oder Milch) trinken. Reisen Sie mit unserem Fahrdienst an oder lassen Sie sich von einer Begleitperson fahren und melden Sie sich am Empfang an. Das Pflege- und Anästhesie-Team bereitet Sie auf den Eingriff vor, z. B. bekommen Sie Augentropfen zur Betäubung, und begleitet Sie in den OP-Saal. Der eigentliche Eingriff dauert weniger als 30 Minuten und ist nicht unangenehm. Schauen Sie in die hellen Lichter des Operationsmikroskops, sobald Sie diese sehen. Pro Eingriff wird jeweils nur ein Auge operiert. In der Regel werden Sie schon nach kurzer Beobachtungszeit wieder entlassen.
Nein. Wir bitten Sie, während der Operation ruhig zu liegen und auf das Licht des Operationsmikroskops zu schauen. Die Lider werden vor der Operation aufgespannt. Somit können Sie nicht im falschen Moment blinzeln.
Nein. Das Auge ist anästhesiert, das heißt, es verspürt keine Schmerzen. Nach der Operation kann ein Fremdkörpergefühl oder ein Brennen gespürt werden, was harmlos ist und nichts über den Erfolg der Operation aussagt.
Nach der Operation
Nein. Sie werden während der Operation leicht sediert und sollten in Begleitung nach Hause gehen. Je nach gewähltem Linsen-Paket können Sie auch von unserem Transport-Service profitieren. Gerne beraten wir Sie am Biometrie-Termin.
Diese Frage kann nicht generell beantwortet werden. Am ersten postoperativen Kontrolltermin ist das Auge meist noch versalbt und die Sehqualität noch unzureichend. Die vorhandene Brille ist meistens nicht mehr passend. Werden beide Augen operiert, ist auf das Autofahren bis nach der Operation des zweiten Auges zu verzichten. Gerne informieren wir Sie an den postoperativen Kontrollen über Ihre Fahrtüchtigkeit.
Sind beide Augen vom grauen Star betroffen, plant Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt den zweiten Operationstermin normalerweise eine bis zwei Wochen nach dem ersten. Das Gehirn passt sich am besten an, wenn beide Augen behandelt werden.
Nein, auf Wasserkontakt sollte 2-3 Wochen verzichtet werden, damit sich das Auge zuverlässig und raschmöglichst erholen kann.
Bewegung ist nach der Operation möglich, auf schweisstreibenden Sport sollte jedoch während 2-3 Wochen verzichtet werden. Dasselbe gilt für das Heben von Lasten. Bitte heben Sie während der ersten 2-3 Wochen nicht mehr als 10 Kilogramm. Auf Erschütterungen, wie sie beim Jogging auftreten können, sollte ebenfalls so lange verzichtet werden.
Nach dem Eingriff wird das Auge mit einer Schutzklappe abgedeckt, diese muss den ersten Tag und die ersten acht Nächte getragen werden. Bitte reiben Sie nicht am operierten Auge. Sehen Sie zu, dass kein Staub, aber auch kein Wasser ans Auge kommt. Sie dürfen sich waschen oder duschen, die Augen sollten dabei geschlossen bleiben und das Wasser sollten Sie beim Haare waschen nach hinten abfliessen lassen. Ruhen Sie sich aus und üben Sie keine stark anstrengenden Tätigkeiten wie Joggen aus. Geben Sie Ihrem Auge Zeit, sich zu erholen.